Dass die Frau Müller (Pressesprecherin der GEMA) so was behaupten kann, ohne rot zu werden, erklärt sich meiner Meinung nach so:
Wenn sie sagt, die GEMA verteile "von oben nach unten" um, meint sie damit "von Madonna und D. Bohlen hin zu den anderen "kleinen" ordentlichen Mitgliedern.
Davon, dass die Gelder der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder sowie der kleinen Veranstalter in den "großen Topf" fließen, sagt sie natürlich nichts.
Das würde sich dann auch mit der Aussage des "ordentlichen GEMA-Mitglieds Wolfgang Schmid" decken (Süddeutsche Zeitung, s. Pressespiegel):
"...erklärt zum Beispiel der Münchner Jazz-Bassist und Komponist Wolfgang Schmid, ordentliches Mitglied und Fürsprecher der Gema: 'Wenn ich später mal eine kleine Rente bekomme, dann nur dank der Sozialkasse der Gema. Und in die zahlen eben über den großen Topf eben auch Madonna oder Dieter Bohlen ein.' "
Auch wenn Herr Heker sagt, in der GEMA gehe es demokratisch zu, ist das gar nicht gelogen, wenn man um die dreistufige Struktur der GEMA weiß: Von den ORDENTLICHEN Mitgliedern hat ja wirklich jeder eine Stimme in der Mitgliederversammlung. Davon, dass die 95% außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder insgesamt 34 Stimmen haben, sagt er wohlweislich nichts. Aber die sind ja auch "keine Mitglieder im Sinne des Vereinsrechtes".
Die GEMA nutzt also die in der Öffentlichkeit (und anscheinend auch bei Journalisten) bestehenden Informationsdefizite über ihre interne Organisation geschickt aus, um Halb- oder Viertelswahrheiten zu verbreiten. Das geschieht im Moment mit einer gewissen Konsequenz, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass es dazu ein Rundschreiben (vielleicht sogar Mail?!) an die ordentlichen Mitglieder gegeben hat.
Vielleicht wäre da eine aufklärende Rundmail unsererseits keine schlechte Reaktion.